Hundewürmer kommen fast bei jedem Hund vor, doch nicht alle Würmer beim Hund sind gleich gefährlich für das Tier. Würmer beim Hund können verschiedene Ursachen und Infektionswege haben. Zum einen können Hundewürmer über den Mund durch Nahrung wie rohes Fleisch gelangen. Zum anderen kann der Hund sich auch durch Schnüffeln und Lecken anderer Tiersekrete und Kot mit Wurmeiern infizieren.
Ein weiterer Infektionsweg ist die Mutter des Hundes. Wenn diese Spulwürmer oder deren Larven im Körper hat, kann Sie den Welpen schon im Mutterleib infizieren. Aber auch Hakenwürmer können durch Muttermilch auf den Welpen übertragen werden. Hakenwürmer besitzen zudem die Eigenschaft sich durch die Haut des Hundes zu bohren, um diesen zu infizieren. Zudem können sich auch Hundebesitzer mit den Würmern anstecken. Die Wurmeier sind auch im Speichel des Hundes. Beim Abschlecken des Fells landen sie in seinen Haaren. Wenn der Hund gestreichelt wird, können sie so auf den Menschen übergehen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Kinder im Haushalt leben.
Eine weitere Infektionsursache sind Insektenstiche. Diese sind in unseren Breitengraden nicht allzu weit verbreitet befinden sich jedoch auf dem Vormarsch. Durch Mücken bzw. Moskitos, die durch den Herzwurm bzw. deren Larven als Wirt benutzt werden, wird der Hund mit Herzwürmern infiziert.
Würmer beim Hund – Arten
Gehen wir nun auf die einzelnen Hundewürmer und deren Symptomen sowie Behandlungsmöglichkeiten ein.
Spulwürmer beim Hund
Die mit Abstand am häufigsten vorkommenden Hundewürmer sind die Spulwürmer (Askariden). Es gibt kaum einen Hund, der auf längere Zeit gesehen keine Spulwürmer hat. Einen Hund auf Dauer Spulwurm frei zu bekommen ist fast unmöglich. Spulwürmer können bis zu 10 Jahre im Hund überleben und dort eine Größe von 8-18 cm erlangen.
Spulwürmer Symptome
Bei starkem Wurmbefall des Hundes mit dem Spulwurm können bei der Wanderung der Würmer beim Hund, Symptome wie Entzündungen der Leber auftreten. Aber auch die Lunge und der Darm können betroffen sein. Letzteres führt meist zu starkem Durchfall beim Hund. Auch Blutarmut tritt häufig bei massivem Spulwurmbefall auf, da die Hundewürmer Blut über den Darm des Tieres saugen.
Spulwürmer Behandlung
Es gibt verschiedene Medikamente für eine Wurmkur beim Hund. Die einen sind verschreibungspflichtig, die anderen nicht. Nicht verschreibungspflichtige Medikamente findet man in Supermärkten und in Haustierläden. Bei starkem Wurmbefall ist jedoch in jedem Fall ein Besuch beim Tierarzt von Nöten. Doch es müssen nicht immer gleich Tabletten sein, auch Mohrrüben sind als altes Hausmittel gegen Spulwürmer schon lange Zeit bekannt.
Bandwürmer beim Hund
Der Hundebandwurm ist ein Sammelbegriff für verschiedene Hundewurmarten. Zu dem am häufigsten vorkommenden Bandwürmern bei Hunden zählt der Gurkenkernbandwurm und der Kürbiskernbandwurm. Circa 0,1% aller deutschen Hunde sind von diesem Bandwurm befallen. An zweiter Stelle bei den Hundebandwürmern steht der dickhalsige Bandwurm gefolgt von den in unseren Breitengraden eher seltenen dreigliedrigen Hundebandwurm. Der Fuchsbandwurm zählt zu den fünfgliedrigen Wurmarten. Bei ihm gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten zur Infektion. Frisst Ihr Hund mit Wurmlarven infizierte Mäuse oder Aas nimmt er damit die Bandwürmer auf. In diesem Fall zeigt der Hund Symptome. Er bekommt Durchfall, ein stumpfes Fell und er magert ab. Somit können Sie reagieren und ihm eine Wurmkur verabreichen. Mit seinem Kot scheidet der Hund Wurmeier aus. Weil sie eine Echinokokkus-Infektion übertragen, können sie auch dem Menschen gefährlich werden. Die Wurmeier sind nur 0,02mm groß, deshalb sind sie im Kot des Hundes nicht sichtbar.
Anders sieht es aus, wenn Ihr Hund die Eier des Fuchsbandwurms frisst. Einerseits geschieht dies durch Fressen von Fuchskot, anderseits können die Eier auch in Pferdeäpfeln sein. Aber auch am Gras kann man Fuchsbandwurmeier finden. Hat Ihr Hund die Eier aufgenommen entwickeln sich in seinen Organen Zysten. Sie sind gefüllt mit Wurmlarven. Diese befallen hauptsächlich Lunge und Leber. Die Zysten werden immer größer. Ein Netzwerk von Schläuchen zerstört diese Organe. Einzige Möglichkeit einer Diagnose ist eine Ultraschall Untersuchung. Der Hund bekommt Schmerzen im Oberbauch. Weil keine sonstigen Symptome auftreten, wie Durchfall oder Spucken, bemerkt der Hundebesitzer lange Zeit nichts. Wird der Befall von Fuchsbandwürmern bemerkt ist es zu spät. Das Tier muss leider eingeschläfert werden.
Hundebandwürmer Symptome
Um Hundebandwürmer zu erkennen kann man die Symptome beobachten. Andererseits lassen sich über die Ausscheidungen ( Kot ) des Hundes Rückschlüsse auf einen Wurmbefall schließen. Zu den sichtbaren Symptomen der Würmer beim Hund zählen Juckreiz am After. Er äußert sich durch Rutschen des Hundes auf seinem Gesäß. Auch Hautreizungen, Erbrechen und mitunter blutiger Durchfall deuten auf einen Wurmbefall hin. Zudem lassen sich meist Bandwurmglieder im Kot des Hundes finden. Dies ist jedoch nicht bei allen Bandwürmern der Fall. Einige Bandwurmarten bzw. deren Eier wie die des Fuchsbandwurmes sind nur unter dem Mikroskop sichtbar.
Bandwurm Behandlung beim Hund
Für eine effektive Behandlung der Hundebandwürmer sollte eine regelmäßige Entwurmung des Hundes mit einem Entwurmungsmittel für Hunde stattfinden. Wirksame Wirkstoffe gegen Bandwürmer sind Praziquantel oder Epsiprantel. Zudem ist eine präventive Behandlung beim Hund gegen Flöhe empfehlenswert, da diese Überträger der Gurkenkernbandwürmer sind.
Der Bandwurm kann auch beim Menschen schwere Beschwerden hervorrufen. Deshalb sollte jeder Hundebesitzer eine regelmäßige Entwurmung seines Hundes vornehmen.
Hakenwurm beim Hund
Hakenwürmer kommen zwar eher selten vor. Weil die Hakenwürmer die Darmschleimhaut des Hundes regelrecht zerfressen, können sie den Hund enorm schwächen. Dieses führt zu massiven Darmblutungen mit Entzündungen und zu einer Blutarmut des Hundes.
Herzwürmer beim Hund
Überträger der Herzwürmer sind Moskitoarten, die eigentlich in südlichen Ländern beheimatet sind. Durch die Klimaerwärmung können diese Insekten zum Teil auch in Deutschland überleben. Einerseits ist das Risiko einer Herzwurmerkrankung bei Hunden, die durch den Tierschutz aus Südeuropa nach Deutschland gebracht wurden relativ hoch. Andererseits kann sich Ihr Hund im Urlaub in Risikogebieten der Moskitos Herzwurmlarven einfangen.
Die mikroskopisch kleinen Larven des Herzwurms gelangen durch Insektenstiche in die Haut des Hundes. Von dort bohren sie sich in seine Blutbahn. Über diese wandern sie in die Lungenschlagader und die rechte Herzkammer. Dort angekommen nisten sie sich ein und vermehren sich. Ausgewachsene Herzwürmer können bis zu 30 cm lang sein. Vom Insektenstich bis zum erwachsenen Herzwurm vergehen 6 Monate. Eine Übertragung vom Hund auf den Menschen ist nicht möglich.
Herzwürmer Symptome und Behandlung
Herzwürmer Symptome sind schlecht zu deuten, da sie schleichend zum Ausmergeln des Hundes mit Gewichtsverlust und Husten führt. Durch Blutarmut und Nährstoffmangel ist der Hund je nach Entwicklungsstadium der Würmer sehr geschwächt. Eine Blutarmut erkennen Sie an seinem blassen Zahnfleisch. Außerdem bekommt er immer mehr Probleme mit der Atmung. Ein sicherer Nachweis eines Herzwurmbefalls kann durch einen Bluttest erfolgen.
Je früher eine Herzwurmerkrankung erkannt wird, umso besser ist sie zu bekämpfen. Solange sich aus den Larven noch keine Würmer gebildet haben, kann der Wurmbefall mit einer Wurmkur gut behandelt werden. Hat Ihr Liebling allerdings schon viele ausgewachsene Herzwürmer wird es immer schwieriger.
Die Herzwürmer werden bei der Behandlung mit der Wurmkur getötet. Die toten Würmer können dann die Blutbahn verstopfen. Das Risiko einer Lungenembolie ist dann sehr hoch. Ebenso kann es zu starken Reaktionen des Immunsystems kommen. Ausgelöst wird dies durch das abgestorbene, fremde Eiweiß im Körper des Hundes. In bestimmten Fällen kann der Tierarzt die Herzwürmer operativ entfernen. Der ohnehin schon geschwächte Hund hat schwer damit zu kämpfen. Oftmals überlebt er das nicht. Deshalb sollten Sie Ihren Hund durch eine regelmäßige Wurmkur schützen. Somit kann es zu keinem massiven Herzwurmbefall kommen.
Peitschenwürmer beim Hund
Der Peitschenwürmer kommt recht selten bei Hunden vor. Da es eigentlich ein Parasit des Fuchses ist. Peitschenwürmer entwickeln sich sehr langsam so das ein Befall ohne Symptome und sichtbare Schäden abläuft. Jedoch kann auch der Peitschenwurm bei massivem Befall zu einer Darmentzündung mit blutigem Durchfall, Blutarmut und Abmagerung des Hundes führen.