Bei Giardien handelt es sich um Parasiten, die den Dünndarm des Hundes besiedeln. Giardien beim Hund rufen Symptome wie Durchfall oder Erbrechen hervor. Ein Hund, der Giardien in sich trägt, kann sehr leicht andere Tiere damit anstecken. Vor allem für Junghunde und Welpen ist die Gefahr einer Ansteckung sehr hoch. Auch Menschen können sich unter Umständen mit speziellen Giardienarten infizieren. Aus diesem Grund sollte eine Behandlung daher möglichst rasch erfolgen.
Die Ansteckung mit Giardien beim Hund
Eine Infektion mit den unangenehmen Parasiten erfolgt sehr leicht. Erkrankte Tiere scheiden die sogenannten Zysten des Erregers mit dem Kot aus. Teilweise bleiben diese auch in der Region um den After des Tieres im Fell kleben. Beim gegenseitigen Beschnüffeln und Lecken oder beim Kontakt mit den Hinterlassenschaften werden die Giardien dann an das nächste Tier weitergegeben. Des weiteren besteht die Möglichkeit einer Ansteckung durch verunreinigtes Wasser oder auch Nahrung. Dabei sind die Erreger sehr widerstandsfähig. Sie können selbst in kaltem Wasser sehr lange überleben. Auch UV-Strahlen oder Chlor können ihnen nichts anhaben. Besonders gefährdet für eine Infektion sind Tiere in einem Tierheim oder aus einer Zucht.
Symptome einer Infektion
Übrigens zeigt sich eine Ansteckung mit Giardien nicht unbedingt bei jedem Hund. Einerseits zeigen gesunde, kräftige und ausgewachsene Tiere oft gar keine Symptome. Andererseits treten die Symptome bei Hunden mit schwachem Immunsystem oder Welpen zumeist rasch auf. Typisch für eine Infektion mit Giardien ist Durchfall. Dieser kann dünnbreiig bis wässrig, schleimig und schaumig sein. In manchen Fällen ist er sehr stark und blutig. Der Kot ist hell bis gelblich und riecht sehr faulig oder ranzig. Einige Hunde leiden unter starken Blähungen und Bauchschmerzen. Die Muskulatur im Bauchraum ist verkrampft. Dazu kann Erbrechen kommen. Gerade bei jungen Hunden ist das sehr gefährlich. Sie verlieren trotz normaler Fütterung an Gewicht, leiden an Hautentzündungen oder Wachstumsstörungen. Stumpfes und mattes Fell sind weitere Anzeichen für einen Befall. Überdies kann eine Infektion mit Giardien eine bereits bestehende Erkrankung des Verdauungssystems verschlimmern.
Der Weg zum Tierarzt
Alle Symptome einer Giardien-Infektion können den Hund schwer beeinträchtigen und negative Folgen nach sich ziehen. Daher sollte bei derartigen Anzeichen der Tierarzt möglichst rasch aufgesucht werden. Vor allem ist dies bei Welpen und Jungtieren sehr wichtig. Durchfall und Erbrechen können bei diesen Tieren zur Austrocknung führen. Für eine endgültige Diagnose sind verschiedene Labortests notwendig. Heute gibt es allerdings schon die Möglichkeit eines Schnelltests. Dazu wird meist eine Kotuntersuchung notwendig sein. Gelegentlich wird der Tierarzt eine Darmspiegelung durchführen. Dabei entnimmt er Darmflüssigkeit. Diese analysiert er im Anschluss.
Auf Hygiene achten
Zur Behandlung von Giardien beim Hund kommen Antibiotika wie Fenbendazol und Metronidazol zum Einsatz. Während der Behandlung kann eine kohlenhydratarme Nahrung hilfreich sein. Auch sollten Sie auf Milchprodukte verzichten. Giardien sind sehr hartnäckig. Es ist daher sehr wichtig, auf Hygiene zu achten. Liegeflächen müssen unbedingt gereinigt und desinfiziert werden. Des weiteren sollten Fress- und Trinknapf regelmäßig mit kochend heißem Wasser gespült werden. Sämtliche Textilien wie Kissen und Decken müssen bei mindestens 65°C gewaschen werden. Außerdem sollten Hundehalter während der Therapie regelmäßig, gründlich Hände waschen. Der Kot eines infizierten Hundes ist so rasch wie möglich aus dem Garten zu entfernt. Des weiteren sollten Sie dafür sorgen, dass andere Hunde nicht damit in Kontakt kommen. Mit den entsprechenden Medikamenten und Einhaltung der Hygiene wird der Hund rasch wieder gesund werden. Gleichzeitig wird eine Wiederansteckung vermieden. Effektive Vorbeugemaßnahmen gegen eine Infektion sind leider nicht bekannt.