Sie haben bemerkt, dass Ihr Hund sich ständig kratzt, erkennen aber keinen Flohbefall? Dann ist Ihr Hund wahrscheinlich von Haarlingen befallen. Haarlinge beim Hund, die in ganz Europa vorkommenden Parasiten gehören zoologisch zu den Läusen. Die kleinen, nicht blutsaugenden Insekten besitzen kräftige Kiefer, mit denen sie sich von Hautschuppen des Wirtes ernähren. Man bezeichnet sie deshalb auch als Kieferläuse. Die Parasiten sind wirtspezifisch, die Übertragung erfolgt nicht zwischen verschiedenen Tierarten. Außerdem ist eine Ansteckung von Menschen mit Hundehaarlingen nicht möglich.
Wie erkennen Sie Haarlinge beim Hund
Haarlinge sind bis zu zwei Millimeter groß. Die gelblichen Kieferläuse sind mit freiem Auge im Fell des Hundes gut erkennbar. Die Parasiten haben einen breiten Kopf mit stark ausgebildeten Kiefern. Sie verbringen ihr vollständiges Leben auf der Haut des Wirtes und laufen schnell zwischen den Haaren des Hundes. Am besten erkennen Sie die Kieferläuse wenn Sie die Haare im Bereich von Kopf, Hals, Schultern und Rücken scheiteln.
Weibliche Läuse legen an der Basis der Haare bis zu 100 Eier ab, die fest mit den Fellhaaren verkleben. Dadurch wirkt das Fell des Hundes borstig und steif. Daher stehen die Haare ab und glänzen nicht. Übrigens sind die Eipakete direkt an der Haut als gelbliche Knötchen erkennbar.
Welche Krankheitserscheinungen verursachen Haarlinge?
Das Laufen der Parasiten auf der Haut verursacht Juckreiz. Der Hund reagiert verstört auf das unangenehme Kribbeln auf der Haut. Deshalb versucht er, die kleinen Läuse durch Kratzen und Scheuern zu entfernen. Besiedeln Bakterien die dabei entstehenden Verletzungen der Haut, entstehen nässende, eitrige Hautentzündungen. Durch den von den Parasiten verursachten Juckreiz, schläft Ihr Hund unruhig. Er reagiert gereizt und kann sich nur schwer auf eine Aufgabe konzentrieren. Die Kieferläuse sind Zwischenwirte für Gurkenbandwürmer und übertragen diese auf Ihren Hund. Werden sie beim Putzen des Fells geschluckt, entwickeln sich die Bandwürmer im Darmtrakt des Hundes.
Welche Arten von Haarlingen gibt es?
Bis heute sind mehr als 27 verschiedene Haarlingsarten nachgewiesen. Jede Lausart befällt nur eine bestimmte Säugetierart. Die Hundehaarlinge gehören, wie die Katzenhaarlinge, zu der Familie der Trichodectidae. Kieferläuse von Rindern, Wildtieren und Meerschweinchen sind in andere Lausfamilien eingeordnet.
Wie werden Haarlinge beim Hund behandelt?
Pflegen Sie das Fell täglich, um den Befall des Hundes mit den Insekten zu verringern. Sie entfernen die Parasiten direkt durch sorgfältiges Kämmen der Haare. Zur Lösung von Schuppen wird Ihr Hund mit milden, gegen Parasiten wirksamen Shampoos gebadet. Danach finden die Parasiten keine Nahrung mehr. Deshalb baut sich der Säureschutzmantel der Haut wieder auf. Außerdem mildert die Verwendung von Kokosöl den Juckreiz. Mischen Sie das Öl unter das Futter, oder kneten Sie es direkt in das Fell. In Form von Puder und Spray töten Insektizide die Läuse im Fell Ihres Hundes ab. Des weiteren gibt es Spot- on Präparate. Sie sind leicht aufzutragen. Tropfen Sie die Mittel zwischen die Haare im Bereich der Schulterblätter. Danach verteilt sich das Insektizid über die gesamte Haut Ihres Hundes.
Eine Übertragung der Läuse über Bürsten oder Decken ist eher unwahrscheinlich. Reinigen Sie bei der Bekämpfung der Parasiten alle Liegeflächen und zur Fellpflege verwendeten Gegenstände gründlich. Das Einsprühen mit einem Insektizid tötet noch lebende Parasiten ab.