Die Kokzidiose beim Hund ist eine Durchfallerkrankung und wird durch einzellige Parasiten hervorgerufen. Die Auslöser sind wirtsspezifische Kokzidien (Gattung Isopora), welche weltweit vorkommen. Insbesondere sind Hundewelpen und Junghunde betroffen.
Die Kokzidiose ist eine Schmutzinfektion. Dabei werden die Erreger meist durch befallene Hunde oder deren Kot übertragen. Ebenso werden Kokzidien auch durch rohes Fleisch und verunreinigtes Trinkwasser aufgenommen. Nach Aufnahme vermehren sich die Kokzidien in der Dünn- und Darmschleimhaut. Die ersten infektiösen Parasiten gelangen 6-10 Tage später durch den Kot in die Außenwelt. Die Ausscheidung über den Kot variiert zwischen ein bis vier Wochen.
Das Immunsystem der Welpen ist noch nicht vollständig ausgereift. Deshalb kann die Kokzidiose beim Hund bereits nach den ersten Lebenswochen des Welpen auftreten. Sie sind in dieser Phase besonders gefährdet. Eine mangelnde Hygiene während der Aufzucht erhöht dementsprechend das Risiko einer Erstinfektion. Deshalb sind insbesondere größere Hundezuchten mit hoher Besatzdichte Krankheitsherde. Erwachsene Hunde erkranken nur bei geschwächtem Immunsystem.
Symptome der Kokzidiose beim Hund
Hauptsymptom der Kokzidiose ist meist ein breiiger Durchfall. In schweren Fällen ist dieser blutig. Der Befall des Magen-Darm-Trakts greift die Darmschleimhaut an. Dies führt zu Störungen des Allgemeinbefindens. Daher ist der Hund müde, appetitlos, magert ab und läuft Gefahr zu dehydrieren. Auftretendes Fieber schwächt den ausgelaugten Hund noch zusätzlich. Falls die Infektion länger anhält, können sich beim Welpen Verzögerungen in der Entwicklung zeigen.
Die Ausprägung der Symptome kann je nach vorherigem Allgemeinzustand stark variieren. Leichte Infektionen sind meist symptomlos. Bei gesunden Tieren klingen die Symptome nach ein paar Tagen mäßigen Durchfalls ab. Gelegentlich führt die Infektion jedoch auch zum Tod des Hundes.
Die Diagnose erfolgt durch eine Kotuntersuchung durch den Tierarzt. Sammeln Sie dazu am besten Proben von mehreren Tagen. Denn nur bei einem positiven Testergebnis ist der Befall als sicher anzusehen.
Behandlung der Kokzidiose
Die Behandlung erfolgt durch Antibiotika und Arzneimittel gegen parasitäre Infektionskrankheiten. Achten Sie darauf, dass der Hund genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Ist der Hund sehr stark ausgelaugt, ist eine Infusion durch den Tierarzt notwendig. Außerdem sind spezielle Elektrolytpräparate für Hunde empfehlenswert. Diese wirken den Nährstoffverlust durch den angegriffenen Magen-Darm-Trakt entgegen.
Speziell Wurfgeschwister unterliegen einen hohen Infektionsdruck. Deshalb sollte in Zuchten mit vermehrten Ausbrüchen jeder Wurf je einmal in der 3. 5. und 7. Lebenswoche behandelt werden. Ebenfalls sind alle Tiere in der Gruppe parallel zu behandeln.
Zur Eindämmung der Kokzidiose muss der Zwinger gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Verwenden Sie dazu kokzidienwirksame Mittel. Welche Mittel dies sind, wird durch die Deutsche veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) ausgewiesen.
Weitere Tipps, um Kokzidiose beim Hund vorzubeugen:
- Futter und Trinkgefäße sind täglich mit kochendem Wasser über 65 °C zu reinigen;
- Decken und Kissen sollen regelmäßig mit über 60 °C gewaschen werden;
- Der Kot soll gesammelt und über den Haushaltsmüll entsorgt werden;
- Frisches Fleisch ist 5-10 min bei über 70 °C Kerntemperatur zu erhitzen oder mindestens vier Tage bei minus 20 °C einzufrieren;